Reiseroute
Als Roadtrip mit einem Mietwagen lässt sich die Insel Sardinien am besten erkunden. So hast du die Chance in kurzer Zeit viel von der Insel zu sehen. In diesem Beitrag beschreibe ich dir meinen Sardinien Roadtrip. In einer Woche ging es knapp 900 km entlang der Nordküste Sardiniens.
Tag 1: Olbia erkunden
Olbia ist das nördlichste Tor nach Sardinien. Starte nach deiner Ankunft in Olbia eine gemütliche Entdeckungstour durch die Küstenstadt. Besonders die Altstadt mit ihrem regen Treiben am Abend hat eine ganz tolle Atmosphäre. Von der Hauptstraße Corso Umberto durch die Altstadt zweigen links und recht kleine Gassen ab in denen sich tolle kleine Geschäfte, Restaurants und Bars befinden. Die Altstadt ist sehr überschaubar und lässt sich leicht zu Fuß in wenigen Stunden erkunden.
In der Altstadt führt die Via Regina Elena bis an die Uferpromenade. Diese ist schön angelegt, sodass man hier wunderbar am Wasser entlang schlendern kann.
Restaurant-Tipp in Olbia:
Unterkunftstipp
Tag 2: Die Costa Smeralda bis La Maddalena
Am nächsten Morgen geht es früh los von Olbia die Küste entlang weiter Richtung Norden, entlang der berühmten Costa Smeralda. Diese wartet mit traumhaften Buchten und ist laut Internet wohl besonders bei der High Society beliebt, besonders der Ort Porto Cervo.
Die Küste lässt sich mit dem Auto wunderbar erkunden und die traumhaften Buchten sind wirklich ein Highlight. Lege deinen ersten Stopp am Strand dem Spiaggi di Capricolli ein. Hier warten traumhafte kleine Strandabschnitte mit klarem Wasser. Genieß hier ein wenig die Sonne und das Wasser, bevor es weitergeht zum nächsten Strand dem Grande Pevero.
Wenn du noch Zeit hast, mach einen Abstecher in den noblen Ferienort Porto Cervo. Der Ort gilt als Hotspot für teure Yachten, Luxushotels und der High Society.
Auf dem Weg von der Costa Smeralda Richtung Palau (Fährableger nach La Maddalena) fährt man an dem kleinen Dorf Arzachena vorbei. Hier lohnt es sich einen kleinen Stopp einzulegen und durch das ruhige kleine Dorf zu Bummeln und am Dorfplatz einen Café zu trinken. Zu bestimmten Feiertagen sind die Treppenstufen die zur Kirche Saint Lucia führen bunt bemalt. Während unseres Besuchs war das leider nicht der Fall.
Die letzte Reiseetappe des Tages führt bis zum Fähranleger von Palau, von dort geht es weiter auf die Insel La Maddalena geht. Hier verbringst du die nächsten beide Nächte. Solltest du mehr Zeit haben, dann bleib auf jeden Fall länger!
Fährticket Hin- und Zurück für 2 Personen und Auto: EUR 37,40
Genieß am Abend deiner Ankunft ein leckeres Abendessen in der Altstadt des Ortes La Maddalena und bummle anschließend durch die schmalen Gassen der Altstadt und am Hafen entlang.
Tag 3: Das Inselarchipel La Maddalena
Das Inselarchipel im Nordosten Sardiniens besteht aus vielen kleineren und größeren Inseln und bildet den La Maddalena Nationalpark. In diesem Gebiet wird Naturschutz groß geschrieben. Besonders Tauch- und Schnorchel-Fans können hier voll auf ihre Kosten kommen.
Entdecke die Traumstrände und Buchten auf La Maddalena und der Nachbarinsel Caprera. Den Abend genießt du am besten bei einem Sundowner am Strand.
Tag 4: Capo Testa bis Castelsardo
Am vierten Tag der Rundreise geht es am Vormittag von La Maddalena mit der Fähre zurück nach Palau und von dort weiter Richtung Norden ans Capo Testa und nach Santa Teresa Gallura.
Capo Testa
Gehe ein Stück zu Fuß am Capo Testa, schon bald wirst du den großartigen Ausblick für dich alleine haben. Wer gegen Abend hier ist, der sollte zum Sonnenuntergang ins Valle de la Luna, das dann besonders schön sein soll.
Natürlich gibt es auch rund um das Capo Testa und in Santa Teresa traumhafte Badebuchten. Direkt in Santa Teresa befindet sich zum Beispiel der Spiaggia Rena Bianca oder direkt an der Verbindungsstraße zum Capo Testa der Rena di Ponente oder den Rena di Levante.
Capo Testa bis Castelsardo
Vom Capo Testa geht es die Küste entlang weiter bis nach Castelsardo. Doch auch auf der 1 stündigen Fahrstrecke liegen ebenfalls nochmals traumhafte Buchten zum Entspannen und Schwimmen. Besonders schön ist die Bucht Rena Majori Beach sowie die angrenzenden Strände.
Die Küstenstadt Castelsardo
Die auf einer kleinen Halbinsel liegende Stadt Castelsardo ist ein echtes Highlight und sollte keinesfalls bei einer Reise durch Sardiniens Norden fehlen. Besonders die Altstadt rund um die Burg auf dem Hügel gelegen ist einfach wunderschön. Schlendere durch die kleinen, verwinkelten Gassen und genieße immer wieder den Ausblick der sich an manchen Stellen bietet. Die Altstadt hat sich etwas sehr ursprüngliches, traditionelles bewahren können.
Nimm dir die Zeit und genieß einen Café in einem der kleinen Restaurants und lass die Atmosphäre auf dich wirken. Besonders schön ist es vor Sonnenuntergang durch die Stadt zu bummeln, denn von dort oben hat man einen traumhaften Ausblick.
Die Altstadt ist autofrei. Am besten du parkst am Fuß des Hügels und läufst.
Restaurants und Unterkünfte in Castelsardo
Restaurants und Unterkünfte liegen sowohl direkt im historischen Stadtkern von Castelsardo als auch in den direkt angrenzenden Straßen. Nachfolgend zwei Restaurant-Tipps die ich empfehlen kann, die unterhalb des Zentrums liegen.
Restaurant-Tipp in Olbia:
Am Fuß der Altstadt liegt auch das B&B Mimi. Vom Balkon habt ihr einen traumhaften Blick auf die Altstadt und könnt problemlos alles zu Fuß erkunden. Ein weiterer Vorteil der Unterkunft sind die Parkplätze direkt vor der Tür.
Unterkunfts-Tipp:
⤅ B&B Mimi*
Tag 5: Stintino und Alghero
Von Castelsardo geht der Roadtrip weiter nach Stintino. Auf der Halbinsel befinden sich die traumhaftesten Strände Sardiniens. Wenn hier kein Karibik-Feeling aufkommt wo dann?! Kristallklares Wasser und Bilderbuchstrand, das verspricht der häufig als schönster Strand Sardiniens bezeichnete La Pelosa Beach.
Der Strand La Pelosa ist äußerst beliebt, weshalb der Zugang hier limitiert wurde und man vorab Online ein “Eintrittsticket” erwerben muss. Dennoch ist der Strand selbst in der Vor- und Hauptsaison brechend voll. Im Wasser selbst verteilt es sich sehr gut, aber am Strand ist es doch recht voll.
Eintritt: 3,50 € pro Person
Parken: 1–2€ pro Stunde je nach Saison
Alghero
Alghero zählt zu den schönsten und quirligsten Städten Sardiniens. Der katalanische Einfluss ist bis heute an vielen Stellen bemerkbar. Am besten du schlenderst gegen Abend durch die dann kühlen Gassen. Ein großartiger Ausblick bietet sich von der Stadtmauer zum Wasser bei Sonnenuntergang.
Unterkunfts-Tipp:
⤅ Coral Bay Charming House*
Neptun Grotten und Capo Caccia
Circa 25 Kilometer von Alghero entfernt befindet sich ein besonderes Highlight: die Neptun Grotten. Diese liegen wischen den steilabfallenden Felsen des Capo Caccia. Es handelt sich hierbei um die beeindruckende Höhlen mit Stalaktiten, Stalakmiten und einem unterirdischen See. Zu erreichen ist die Grotte entweder per Boot oder über mehrere hundert Treppenstufen.
Aber auch wer nicht die Grotten besuchen will, dem kann ich einen Abstecher an das Capo Caccia empfehlen. Die beeindruckenden steilabfallenden Felswände sowie die Aussicht bis Alghero sind wirklich schön.
Tag 6: Von Bosa quer über die Insel
Bosa
Am nächsten Morgen geht es von Alghero entlang der Westküste weiter Richtung Süden. Der erste Stopp ist die kleine Stadt Bosa, die malerisch zwischen den Bergen und direkt am Fluss Temo liegt. Die bunten Häuser des historischen Zentrums und die Ponte Vecchio, die einzige Verbindung der beiden Flussseiten sind wirklich sehr sehenswert. Im Vergleich zu anderen Städten wie Alghero geht es hier noch sehr gemütlich zu und Touristenanstürme sucht man hier vergeblich. Doch genau das macht die Stadt zu einem echten Juwel. Nicht unweit mündet der Fluss ins Meer.
Cane Malu
Unweit der Stadt Bosa direkt am Meer liegt der “Strand” Cane Malu. Hierbei handelt es sich um ausgewaschene Felsformationen die kleine Badebuchten und teils natürliche Pools geschaffen haben. Der Weg dorthin ist schlecht ausgeschildert und es geht teilweise steil bergab. Außerdem ist das Baden bei starkem Wellengang teils sehr gefährlich! Dennoch ist die surreale Mondlandschaft wirklich einzigartig.
Um den Weg zu finden folgst du am besten zunächst zu Fuß der Google Maps Beschreibung. Dann geh immer weiter auf das unten abgebildete Haus zu, bis du zu diesem Wegschild kommst. Folge diesem dann nach links unten.
Spiaggi di Maimoni
Von Bosa geht es weiter Richtung Süden zu zwei traumhaften Stränden. Dem Punta Is Arutas oder dem Spiaggi di Maimoni. Beide überzeugen bei ruhiger See mit glasklarem Wasser und langen weißen Sandstränden. Die Fahrt zum Spiaggi di Maimoni ist allerdings etwas “off-Road”, jedoch gut ausgeschildert und mit Hilfe von Google Maps gut zu finden.
Nach einem ruhigen Mittag am Strand geht es quer über die Insel an die Ostküste Richtung Cala Gonone. Der Ort ist der Ausgangspunkt für eine Bootstour am nächsten Tag. Da Unterkünfte in Cala Gonone, insbesondere in der Hauptsaison recht teuer und ausgebucht sind, empfehle ich euch alternativ das 10 Minuten entfernte Bergdorf Dorgali.
Unterkunftstipp:
⤅ B&B Tiscali*
Da die Unterkunft eine großartige Aussucht und einen tollen Garten hat, lässt sich der Abend hier ganz entspannt bei einem Glas Wein ausklingen.
Tag 7: Der Golf von Orosei
Am fast letzten Tag der Rundreise wartet nochmals ein echtes Highlight: die Küste entlang des Nationalparks am Golf von Orosei. Hier finden sich traumhafte Badebuchten und abgelegene Strände. Die meisten davon lassen sich nur vom Wasser aus per Boot oder nur über langwierige Wanderungen erreichen.
Um den bereits großartigen Tag perfekt ausklingen zu lassen, dem kann ich das Turismo Rurale Ristorante Filieri empfehlen. Das Restaurant liegt außerhalb auf einem Agriturismo und serviert jeden Abend ein sardisches Menü. Das Gemüse wird im eigenen Garten angebaut. Im Menü-Preis sind Wein und Wasser inkludiert. Da allen Gästen parallel das gleiche Menü serviert wird, ist eine Reservierung vorab zwingend notwendig. Für uns war das noch ein echtes Highlight am Ende der Reise.
Restraurant Tipps:
⤅Turismo Rurale Ristorante Filieri
⤅ Chiosco Monte Longu
Tag 8: Die Ostküste bis Olbia
Von Cala Gonone geht es die Küste entlang zurück bis nach Olbia. Leg den ersten Stopp auf der Route in dem nur circa 20 Minuten entfernten, kleinen Dorf Orosei ein. Schlendere durch die engen Gassen und genieß einen Café in einem der kleinen Cafés.
Von Orosei geht es weiter die Küste entlang bis zum Spiaggia di Berchida, welcher zum Sonnen und Baden einlädt. Ein weiterer traumhafter Strand mit einem direkt am Meer liegenden Café ist der Granirò Beach. Diesen unbekannteren Strand haben wir durch Zufall entdeckt und auf Grund der überschaubaren Besucherzahl des Strands hat es uns hier sehr gut gefallen.
Fährt man die Küste weiter Richtung Norden so kommt man kurz vor Olbia an dem Ort San Teodoro und dem Spiaggia La Cinta vorbei. Der Strand ist wie in der Karibik mit feinstem, weißen Sandstrand. In der Hauptsaison ist hier aber auch entsprechend was los.
Als letzter Stopp vor Olbia eignet sich der Strand Spiaggia Porto Taverna. Die kleine Bucht eignet sich perfekt zum Schwimmen, ist aber in der Hauptsaison sehr überfüllt.
Anreise und Transport vor Ort
Anreise nach Sardinien
Sardinien zählt zu den beliebtesten Reisezielen in Italien und ist entsprechend gut angebunden. Es gibt drei Flughäfen die von internationalen Flughäfen angesteuert werden: Alghero, Olbia und Cagliari. Wer mit dem eigenen Fahrzeug anreist geht am besten in Genua oder Livorno auf die Fähre nach Sardinien.
Unterwegs auf Sardinien
Wo übernachten?
Die Auswahl an Hotel, B&B, Agriturismo und Apartments auf Sardinien ist groß. Egal ob die Luxussuite direkt am Strand oder das kleine B&B in den Bergen. Ich habe auf Sardinien überall in B&B übernachtet und war mit allen sehr zufrieden im Hinblick auf Sauberkeit, Lage und Gastfreundschaft und kann sie euch deshalb weiterempfehlen.
Nichts passendes dabei? Dann schau doch einfach hier* nach der passenden Unterkunft für deinen Sardinien Aufenthalt.
Was kostet eine Sardinien Rundreise?
Günstig ist Sardinien, insbesondere in der Hauptsaison, nicht. Hier ziehen die Preise kräftig an. Grundsätzlich liegen die Preise aber auf deutschem Niveau. Wer in der Nebensaison reist, profitiert von günstigeren Preisen, vor allem bei Unterkünften.
- B&B: 40 — 80 € pro Nacht
- Restaurant: ca. 20 € pro Person
- Tasse Kaffee: ca. 1,50 €
- Boot mieten 100 € pro Tag
Nachfolgend einmal die Übersicht über unsere Kosten für 1 Woche Sardinien Rundreise. Wir haben in B&Bs übernachtet, die meist zentral gelegen und Frühstück inklusive hatten. Wir waren fast jeden Abend im Restaurant und haben hier jetzt auch nicht krass gespart. Das wäre sicherlich günstiger gegangen. An den beiden Positionen Unterkunft und Essen hätten wir sicherlich weiter einsparen können, wenn wir das gewollt hätten.
Ausgabenkategorie | Kosten Gesamt | Kosten pro Person |
---|---|---|
Flüge | 322,30 € | 161,10 € |
Unterkünfte | 517,41 € | 258,71 € |
Essen und Getränke (überwiegend Restaurant) | 306,00 € | 153,00 € |
Transport (Mietwagen, Tanken, Fähre) | 314,40 € | 157,20 € |
Aktivitäten (Boot) | 138,00 € | 69,00 € |
Sonstiges (Sonnenschirm, Supermarkt etc.) | 59,60 € | 29,80 € |
Gesamt | 1657,71 € | 828,86 € |
Beste Reisezeit
Eine gute Reisezeit für Sardinien ist von Mai bis Oktober. Im Hochsommer, steigen die Temperaturen gerne mal auf fast 40°C und es wird heiß und voll an den Stränden.
Die angenehmste und optimalste Reisezeit ist deshalb die Nebensaison von Mai bis Ende Juni und im September und Oktober. Das Wetter ist dann angenehm warm und zum Baden geeignet, aber auch wer Wandern möchte kann dies noch tun und an den Stränden ist es nicht zu voll.