Der passende Mietwagen für einen Namibia Roadtrip
Gute dreieinhalb Wochen sind wir auf Selbstfahrer-Tour mit dem Mietwagen mit Dachzelt durch Namibia und Botswana gereist. Da auch ich einige Überlegungen und Fragen hatte zur Mietwagen-/Geländewagenbuchung möchte ich in diesem Beitrag all meine Infos und Erfahrungen mit euch teilen.
Benötige ich einen 4x4 oder reicht ein normaler Mietwagen in Namibia?
Namibia kann mit einem normalen PKW bereist werden, ist aber alles andere als optimal. Ich empfehle deshalb auf jeden Fall einen Geländewagen oder ein Fahrzeug das höher liegt. Denn nur wenige Straßen im Land sind geteert und frei von Schlaglöchern. Viele Teile des Landes wirst du mit einem normalen PKW schlicht nicht erreichen können oder wirst dir non-stop Sorgen um die Versicherung des Autos machen. Wer eine Route ähnlich unserer wählt, der kommt um einen Geländewagen mit Allrad (4x4) nicht rum. Aber auch nur so kommt man sorgenfrei von A nach B.
Campen im Dachzelt
Wer schon vorab weiß, dass er nicht campen möchte und nur Lodges buchen will, der kann auf ein Dachzelt bei der Mietwagenbuchung verzichten. Willst du aber preisbewusst reisen und campen gehen, dann ist ein Dachzelt die beste Wahl. Du hast damit dein Equipment immer und überall dabei und kannst flexibel und jederzeit auf einen der vielen Campingplätze des Landes und dort dein Nachtlager aufschlagen.
Was gilt es bei der Mietwagenbuchung zu beachten?
Mach dir zunächst Gedanken über dein Route um zu entscheiden welches Fahrzeug du benötigst und ob du ein Dachzelt willst oder nicht. Danach ist es natürlich wichtig, zunächst bei verschiedenen Anbietern Angebote einzuholen.
Weitere wichtige Punkte die du beim Vergleich unbedingt beachten solltest:
- Fahrzeugalter: Bei der Buchung solltest du auf das Alter des Fahrzeugs achten. Denn bei den Straßenverhältnissen Namibias ist hoher Verschleiss fast unvermeidlich. Deshalb ist es von Vorteil, wenn das Auto noch nicht so alt und regelmäßig gewartet ist. Mietwagenanbieter die Mitglied von CARAN sind, halten sich an regelmäßige Wartung.
- Reifenprofil: Der wichtigste Punkt, insbesondere bei der Übernahme des Fahrzeugs ist die Überprüfung des Reifenprofils und des Reifenzustands. Hier solltest du keine Risiken eingehen und notfalls auf einen Wechsel bestehen.
- Ersatzreifen: Jedes Fahrzeug in Namibia sollte mindestens über einen, besser sogar über zwei Ersatzreifen verfügen sowie über entsprechendes Werkzeug für den Reifenwechsel.
- Doppelter Tank: Wer einen Geländewagen mietet hat meist einen zweiten oder sogenannten doppelten Tank im Fahrzeug. Damit hat man eine bedeutend größere Reichweite mit circa 1.000km. Kein muss aber ein großer Vorteil auf langen Roadtrips.
- Double Cab: Bei der Anmietung eines Toyota Hillux o.ä. hat man meist die Wahl zwischen Double oder Single Cab. Bei einem Double Cab gibt es auch eine Rückbank und es haben bis zu 5 Personen Platz im Fahrzeug, während es sich bei einem Single Cab um einen Zweisitzer handelt. Die Rückbank im Double Cab bietet viele Vorteile wie zusätzlichen Stauraum unterwegs für Kamera, Proviant o.ä.
- Equipment: Das Equipment der großen Anbieter ist sehr ähnlich, manchmal im Preis enthalten, manchmal gegen Aufpreis erhältlich. Hier einmal eine kleine Übersicht über das wichtigste Equipment (bei Melbic Car Rentals bereits im Preis enthalten): elektrische Kühlbox, Campingstühle und Campingtisch, Campinggeschirr, Gaskocher, Wassertank, Schlafsäcke, Spannbezug, Kissen, uvm.
Die besten Mietwagenanbieter in Namibia
Die Frage nach dem besten Mietwagen Anbieter ist schwer zu beantworten. Letztendlich ist immer die Frage was man erwartet und was man bereit ist zu bezahlen. Grundsätzlich würde ich zu günstige Angebote kritisch hinterfragen, denn am Ende bezahlt man unter Umständen mit der eigenen Sicherheit oder hat nur Ärger. Ich habe viele Angebote verglichen, viele Fahrzeuge vor Ort gesehen und die Erfahrungen anderer Reisenden mitbekommen. Deshalb kann ich euch neben Melbic, die beiden anderen größten und bekanntesten Vermieter empfehlen.
- Melbic Car Rental: Wir hatten unser Fahrzeug bei Melbic Car Rental gebucht. Einen Toyota Hillux Double Cab. Der Wagen war sehr neu, hatte eine gehobene und gepflegte Ausstattung, Dachzelt und zwei Ersatzreifen. Die Reifen waren hochwertig, neu und hatten ein großartiges Profil. Auch die Ausstattung des Fahrzeugs und das bereits im Preis inkludierte Equipment konnte sich sehen lassen. Bevor wir starten durften, haben wir eine ausführliche circa 1‑stündige Einführung vor Ort erhalten, was super hilfreich war.
- ASCO Car Hire: Asco Car Hire zählt zu den größten Mietwagen Anbieter in Namibia und hat unter Reisenden einen guten Ruf. Die Fahrzeuge die wir vor Ort gesehen haben, sahen gut aus und das angebotene Equipment ist vielfältig.
- Savanna Car Hire: Auch Savanna Car Hire zählt zu den beliebten und bekanntesten Anbieter.
Was kostet ein Mietwagen in Namibia?
Die Kosten für den Mietwagen machen neben den Flügen bereits den Großteil des Reisebudgets aus, so war es jedenfalls bei uns.
Für unsere 25-tägige Rundreise haben wir bei Melbic für unseren Toyota Hillux mit Dachzelt 2.863,13 € inkl. der höchsten Versicherung und Endreinigung bezahlt. Grundsätzlich kannst du in der Hauptsaison mit einem Preis von circa 100 — 130 € pro Tag rechnen.
Mietwagen Equipment: Was benötigt man wirklich?
Bei den meisten Mietwagenanbietern ist bereits einiges an Equipment inkludiert. Zur Standardmäßigen Ausrüstung gehört bereits vielfältiges Campingequipment. Hier einmal eine kleine Übersicht:
Equipment zum Kochen:
Ein Gaskocher gehört zur Standardausrüstung und darf keinesfalls fehlen. Ebenso Töpfe, Pfannen, Teller, Schüsseln, Schalen, Becher, Besteck, Schöpfkellen, Grillrost, Grillbesteck, ein Feuerzeug sowie eine große Waschschüssel.
Ein Kühlschrank (sollte auf einer zweiten Batterie laufen) ist wichtig für die Aufbewahrung von Lebensmitteln, ebenso wie eine Aufbewahrungsbox mit zusätzlichem Stauraum. Auch ein zusätzlicher Wassertank ist wichtig.
Campingequipment:
Dachzelt mit Matratze und Spannbezug, Decken/Schlafsack und Kissen (nicht immer im Preis inkludiert), Campingtisch und Stühle, Solarlampe
Technikzubehör:
Zubehör zum Reifenwechseln, Kompressor, Abschleppseil, Spaten, Holzblock, Schraubenzieher
Weiteres Equipment:
Gegen einen Aufpreis kannst du auch zusätzliches Equipment mieten wie ein Satellitentelefon oder Navigationsgerät
Ist eine Selbstfahrer-Reise gefährlich?
Eine Selbstfahrerrundreise durch Namibia und Botswana ist meiner Meinung nach nicht gefährlich. In unserem Geländewagen und in unserem Dachzelt haben wir uns jederzeit sicher gefühlt. Beide Länder sind hervorragend für Afrika-Einsteiger geeignet.
Bist du in den Städten unterwegs, dann achte darauf, dass du keine Wertgegenstände offen und im Blickfeld im Wagen liegen lässt, wenn du parkst und das Auto verlässt. Höre grundsätzlich einfach auf dein Bauchgefühl.
Wie sind die Straßenverhältnisse in Namibia und wie schnell darf man fahren?
Die geteerten Straßen in Namibia befinden sich in einem überraschend guten Zustand. Allerdings gibt es davon nicht allzu viele. Doch auch die Off-Road Straßen sind in einem recht guten Zustand. Mit Schlaglöchern sollte allerdings gerechnet werden.
Die Höchstgeschwindigkeit liegt innerorts und in Nationalparks bei 60km/h, auf Schotterstraßen bei 80km/h und auf geteerten Straßen bei 120 km/h.
An die Geschwindigkeitsbegrenzungen solltest du dich unbedingt halten, denn die meisten Mietwagenfahrzeuge verfügen über einen Tracker, der die Geschwindigkeit aufzeichnet. Im Falle eines Unfalls wird dieser überprüft und solltest du zu schnell gewesen sein erlischt dein Versicherungsschutz. Sind wir zu schnell gefahren, hat dieser auch angefangen zu piepen und uns so darauf hingewiesen.
Wie navigiert man am besten von A nach B?
Die beste Kombination für die Navigation ist eine klassische Old-School-Karte und natürlich Navigationsapps.
Zur digitalen Navigation kann ich dir insbesondere Maps.me empfehlen, aber auch Google Maps. Achte aber darauf, dass du dein Kartenmaterial in beiden Apps offline verfügbar hast, da öfters schlechten oder keinen Empfang haben wirst.
Ergänzend zu den Apps empfehle ich dir die gedruckte Variante der Tracks4Africa* Karte. So bist du in Notfällen nicht auf die Technik angewiesen um dich zurecht zu finden. Außerdem ist neben der Distanz einzelner Strecken auch die (realistische) Fahrzeit angegeben.
Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
Hallo
das war schön zu lesen und ein informativer erster Eindruck entstand ..
LG Hans
Lieber Hans,
vielen Dank für dein Feedback. Freut mich, wenn dir der Beitrag helfen konnte.
Viele Grüße, Nadja