Namibia: Eine 14-tägige Reiseroute für Selbstfahrer
Namibia ist ein traumhaftes Land. Hier schlagen die Herzen von Roadtrip Fans und Individualreisenden höher, denn Namibia lässt sich perfekt mit dem eigenen Mietwagen und einem Dachzelt erkunden. Ein individuelles, naturnahes und authentisches Erlebnis ist so garantiert. Egal ob in der Namib Wüste, entlang der Skeleton Coast, im Etosha Nationalpark oder im Caprivi-Streifen. Es warten grandiose Landschaften darauf entdeckt zu werden.
Die Reiseroute beinhaltet die spannendsten Highlights Namibias. Ich habe meine Rundreise exakt so durchgeführt wie beschrieben und im Anschluss noch einen Aufenthalt in Botswana drangehängt. Natürlich kann die Route individuell verlängert oder verkürzt werden.
Tag 1: Ankunft in Windhoek
Je nach Ankunftszeit in Windhoek verbringst du deinen ersten Tag am besten in Windhoek oder schnappst dir direkt den Mietwagen und startest deinen Roadtrip!
- 4:00 h Fahrzeit
- 320 km
Die Reise geht zunächst hunderte Kilometer Richtung Süden nach Sesriem, dem Ausganspunkt für den Namib Naukluft Nationalpark.
Tag 2: Namib Naukluft Nationalpark
Sossusvlei, Deadvlei und die Dune 45
Willkommen in der Namib, der ältesten Wüste der Welt! Und garantiert eine der beeindruckendsten Regionen die dieser Planet zu bieten hat.
Ein besonderes touristisches Highlight und weit bekannt sind die zur Namib Wüste gehörenden Dünen rund um Sossusvlei. Die majestätischen Dünen erreichen hier eine Höhe von bis zu 325 Metern.
Wer morgens früh rauskommt und die Wüste in seiner gesamten Pracht erleben will, sollte den Sonnenaufgang in den Dünen keinesfalls verpassen. Besonders geeignet hierfür ist die Dune 45, da sie vor Sonnenaufgang gut zu erreichen ist.
Neuras Winery
Circa 80 km von Sesriem entfernt liegt das Weingut Neuras, das eines von drei Weingütern in Namibia ist. Wir sind von Sesriem am Nachmittag hierhin gefahren und haben noch eine kleine Weinprobe gemacht und in unmittelbarer Nähe übernachtet.
Tag 3: Walvis Bay und Swakopmund
- 4:30 h Fahrzeit
- 360 km
Am dritten Tag geht es vom Süden weiter nördlich Richtung Küste. Vor dir liegt eine gut 4,5 stündige Fahrt. Von Sesriem führt die unbefestigte Straße über Solitaire bis nach Walvis Bay.
Solitaire
Nach circa 80 km erreichst du ‘in the middle of nowhere’ die kleine Siedlung Solitaire. Mit seiner Tankstelle und einem kleinen Shop ist sie nicht vielmehr als ein besserer Rastplatz, zum Füße vertreten, auf die Toilette zu gehen und vollzutanken bei Bedarf. Ein Highlight sind die alten Fahrzeuge des Geländes.
Ein weiterer beliebter Haltepunkt für Touristen ist am Schild des Tropic of Capricorn, mit dem der südliche Wendekreis markiert wird.
Auf der Fahrt nach Walvis Bay ändert sich die Landschaft immer wieder. Hat man zu Beginn der Reise Berge um sich, wird es zwischendurch immer flacher und wüstenähnlicher, bis man plötzlich feststellt, dass man sich auf einer Art Plateau oder Hochebene bewegt und die Landschaft links und rechts immer zerklüfteter wird und man Canyons ausmachen kann.
Es handelt sich dabei um den Kuiseb Canyon und den Gamsberg Pass den man auf der Reise passiert.
Walvis Bay
Walvis Bay liegt hübsch am Meer und hat eine relativ neue Promenade. Südwestlich der Stadt liegt eine Seichte und geschützte 45.000 ha große Lagune sowie die Saline. In diesen Feuchtgebieten scharen sich Flamingos und die Chancen hier welche zu Gesicht zu bekommen liegen bei nahezu 100 Prozent.
Zu den weiteren Highlights von Walvis Bay gehören vor allem Aktivitäten auf dem Wasser wie Kajak fahren oder Bootstrips. Darüber hinaus starten von hier auch Touren nach Sandwich Harbour, was 56km südlich liegt. Wer diesen Aktivitäten nachgehen will, muss aber auf jeden Fall einen weiteren Tag in Walvis Bay einplanen.
Für uns ging es noch am selben Tag nach einem Stopp Over in Walvis Bay weiter nach Swakopmund.
Swakopmund
Willkommen in Swakopmund dem deutschen Atlantikstädtchen. Hier findet man deutsche Fachwerkarchitektur, Promenaden am Meer die zum Flanieren einladen, deutsche Brauhäuser und eine allgegenwärtige Gemütlichkeit.
Am besten lässt du dich einfach durch die Straßen treiben und genießt den einzigartigen Flair.
Von Swakopmund aus starten auch jede Menge Touren in die umliegende Wüstenlandschaft.
Tag 4: Spitzkoppe
- 1:30 h Fahrzeit
- 145 km
Am nächsten Tag geht es von Swakopmund zur Spitzkoppe. Da die Fahrzeit überschaubar ist kannst du den Vormittag auch noch in Swakopmund verbringen.
Die Spitzkoppe, das “Matterhorn Namibias”, ist ein Inselberg mit 1.728 m Höhe und vielen Nebengipfeln und skurrilen Felsformationen. Ihren Spitznamen verdankt sie ihrer beeindruckenden Form.
Besonders beliebt ist die Spitzkoppe bis heute bei Felskletterern. Mit einem Guide kann die Spitzkoppe oder einige der umliegenden Berge erklommen werden, allerdings nur sehr früh morgens, da es ansonsten viel zu heiß wird.
Ein weiteres Highlight sind die wunderbaren Campingplatz die abgeschieden zwischen den Felsformationen liegen.
Tag 5: Skeleton Coast
- 6:30 h Fahrzeit
- 500 km
Die heutige Etappe führt von der Spitzkoppe zurück an die Küste und entlang der Skelettküste weiter nach Norden bevor es Richtung Damaraland geht.
Der erste Küstenort Henties Bay ist die letzte Gelegenheit nochmals vollzutanken, weshalb du das unbedingt tun solltest!
Ihren Namen verdankt die Skeleton Coast Seefahrern, deren Schicksal besiegelt war, sobald sie mit ihren Schiffen hier strandeten. Denn selbst wenn sie es an Land geschafft haben, trifft man auf Land auf eine der lebensfeindlichsten, wasserlosesten Gebiete der Welt.
Ein Highlight entlang der Skeleton Coast ist Cape Cross. In dem Reservat lebt die größte und bekannteste Kolonie an Robben in Namibia. Die Tiere ernähren sich von den hohen Fischbeständen im Wasser. Der Anblick von über 100.000 Robben die sich am Strand sonnen oder im Wasser tollen ist gigantisch. Mindestens genauso gigantisch ist aber der damit einhergehende Gestank.
Umso weiter man nördlich fährt von Cape Cross desto wilder wird es. An der Küste hängen teils Nebelwände während auf der anderen Straßenseite in der Wüste ein Sandsturm vorbeizieht. An den Küsten finden sich auch immer wieder Wracks von gekenterten Schiffen.
Eine kostenlose Genehmigung zur Durchreise von Ugabmund nach Springbokwater ist am Tor zum Skeleton Coast Park erhältlich. Für den Transit muss der Park vor 13 Uhr betreten und vor 15 Uhr wieder verlassen werden.
Sobald man die Küste hinter sich lässt und sich Damarland näher kommt, sieht man schnell die beeindruckenden rot gefärbten Berge und die Wüste. Auch steigen die Temperaturen wieder rasch an.
Tag 6: Twyfelfontein
Willkommen in Damaraland! Am Vormittag stehen die berühmten Felsmalereien von Twyfelfonetein auf dem Programm. Diese Felsmalereien und Ritzungen zählen zu den ältesten gefundenen Darstellungen Afrikas.
Für Touristen sind einige der Felsmalereien über einen Pfad zugänglich, diese können allerdings nur mit Guide besichtigt werden. Das tut der Sache aber keinen Abbruch, im Gegenteil, man erfährt so bedeutend mehr über die Region und über die Malereien.
- Eintritt: 200 NAD
- 2:20 h Fahrzeit
- 150 km
Nach dem Besuch der Felsmalereien geht es weiter durchs Damaraland Richtung Grootberg Pass und auf die kurz danach gelegene Hoada Campsite.
Tag 7 — 10: Etosha Nationalpark
- 2:10 h Fahrzeit
- 168 km
Von der Hoada Campsite geht es über Kamanjab zum Galton Gate, dem westlichen Eingang des Etosha Nationalparks. In Kamanjab sollte man unbedingt nochmals volltanken. Hier gibt es auch einen kleinen Spar in dem man sich nochmals mit Lebensmittel ausstatten kann. Die Auswahl ist allerdings spärlich und auf das Notwendigste begrenzt. Wer noch Bargeld benötigt kann dies hier ebenfalls abheben.
Die nächsten vier Tage im Nationalpark reist du am besten von West nach Ost durch den Etosha Nationalpark. Im Westen des Parks liegt die relativ neue Campsite Olifantsrus. Tagsüber geht es quer durch den Park auf die Pirsch nach Wildtieren. Besonders viel Glück hat man zur Trockenzeit meist an den Wasserlöchern und natürlich am Frühen Morgen.
Den Etosha Nationalpark verlässt du im Osten am Namutoni Gate. Von dort geht es für einen Zwischenstopp in das idyllische Städtchen Tsumeb für eine Nacht bevor am nächsten Tag weiter Richtung Norden in den Caprivi Streifen geht.
Tag 11: Von Tsumeb nach Divundu
- 5:20 h Fahrzeit
- 517 km
Da die Fahrt von Tsumeb nach Divundu im Caprivi-Streifen recht lang ist, solltest du frühzeitig aufbrechen um noch ein wenig Zeit in Divundu zu haben.
Wir haben in Divundu etwas außerhalb im großartigen Ngepi Camp übernachtet. Hier direkt am Fluss, kannst du den Nachmittag entspannt ausklingen lassen und dabei Hippos und Krokodile beobachten. Oder du buchst dir im Camp eine Sundowner Tour auf dem Fluss, um im Abendrot aus nächster Nähe Hippos oder mit etwas Glück auch Elefanten und andere Wildtiere zu beobachten.
Tag 12: Katima Mulilo
- 3:05 h Fahrzeit
- 313 km
Von Divundu geht es weiter nach Katima Mulilo, dem letzten Stopp in Namibia bevor es über die Grenze nach Botswana geht. Die Stadt verfügt über eine ausgezeichnete Infrastruktur und so kann man hier Vorräte auffüllen und Tanken.
Auf dem Campingplatz der Caprivi Mutoya Lodge, direkt am Fluss lässt sich ganz entspannt der Nachmittag genießen. Die Besitzer stellen kostenlos Kanus zur Verfügung und so kann man auch selbst etwas rausfahren.
Tag 13–14: Windhoek
Den letzten Tag der Reise kannst du dazu nutzen dir Windhoek noch etwas anzuschauen. Die Stadt ist nicht gerade als große Touristenattraktion bekannt, aber zählt definitiv zu einer der angenehmeren und kleineren Städten Afrikas. Da das Stadtzentrum überschaubar groß ist und jetzt nicht gerade mit Sehenswürdigkeiten überquillt, reicht ein Tag um ein bisschen durch die Straßen zu schlendern auch aus.
Windhoeks bekannteste Sehenswürdigkeit und schon fast das inoffizielle Wahrzeichen der Stadt ist die deutsch-lutherische Kirche, die auf einer Verkehrsinsel im Stadtzentrum steht.
Weitere Highlights:
- Independence Memorial Museum
- National Museum of Namibia
- Tintenpalast
Stellenbosch Wine Bar & Bistro
Das Restaurant ist bei Einheimischen extrem bliebt und wer nett ausgehen will ist hier absolut richtig. Es gibt eine ausgewählte Karte mit internationalen Speisen, tollen Weinen und einem großartigen Service. Auch das Ambiente und die Location sind wirklich toll. Hier unbedingt vorab reservieren!