Lost City Trek: Wan­de­rung zur Ciu­dad Perdida

Ein echtes Abenteuer wartet im Norden Kolumbiens: der Lost City Trek. Die 4-tägige Wanderung führt durch den kolumbianischen Dschungel zu den faszinierenden Überresten der Ciudad Perdida, einer uralten Ruinenstadt der Tayronas. In diesem Beitrag erfährst du alles was du über den Trek wissen musst und ob er was für dich ist.

Über­sicht

Der Lost City Trek

Der Lost City Trek zur Ciu­dad Per­di­da war defi­ni­tiv eines DER High­lights mei­ner Kolum­bi­en Rund­rei­se. Vier Tage, bei 35° C und 90% Luft­feuch­tig­keit, ein­mal que­er durch den Dschun­gel der Sier­ra Neva­da um Sie zu fin­den: die ver­lo­re­ne Stadt. Das Beson­de­re? Die Rui­nen­stadt ist, anders als Mac­chu Pic­chu, nur zu Fuß erreich­bar. Dem­entspre­chend ist hier noch ver­hält­nis­mä­ßig wenig los und der Lost City Trek zur Ciu­dad Per­di­da noch fast ein Geheim­tipp in Kolum­bi­en für Aben­teu­rer. In die­sem Blog­bei­trag tei­le ich mei­ne per­sön­li­che Lost City Trek Erfah­run­gen, wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen und hilf­rei­che Tipps.

Sierra Nevada Kolumbien Lost City Trek

Die Ciu­dad Perdida

Die Ciu­dad Per­di­da (‘Ver­lo­re­ne Stadt’) ist ein beein­dru­cken­des Relikt einer längst ver­gan­ge­nen Kul­tur. Die Rui­nen­stadt liegt inmit­ten der Sier­ra Neva­da de San­ta Mar­ta, cir­ca 40km süd­öst­lich von San­ta Mar­ta. Neben Mac­chu Pic­chu zählt die Ciu­dad Per­di­da zu den größ­ten und beein­dru­ckends­ten his­to­ri­schen Städ­ten Südamerikas. 

Die archäo­lo­gi­schen Über­res­te bestehen aus ova­len Ter­ras­sen, Plät­zen, Trep­pen und Wege, die bis zu 1.200 Jah­re alt sind. Die Lost City war einst das poli­ti­sche und reli­giö­se Zen­trum der Tay­ro­na-Kul­tur und geriet spä­ter in Ver­ges­sen­heit. Erst im Jahr 1972 wur­de die Stadt durch Grab­räu­ber wie­der­ent­deckt und geplün­dert bevor sie spä­ter auf­wen­dig von Archäo­lo­gen rekon­stru­iert und in Stand gesetzt wur­de. Anschlie­ßend wur­de die Lost City Tou­ris­ten zugäng­lich gemacht. 

Bis heu­te ist die Ciu­dad Per­di­da ein wich­ti­ger Teil der kolum­bia­ni­schen Geschich­te und Kul­tur und zieht jedes Jahr tau­sen­de Besu­cher an, die mehr über die uralte Zivi­li­sa­ti­on erfah­ren möchten.

Als Nach­fah­ren der Tay­ro­na leben bis heu­te die Kogi in der Sier­ra Neva­da. Für sie ist die Ciu­dad Per­di­da ein hei­li­ger Ort und man begeg­net ihnen wäh­rend der Wan­de­rung immer wieder. 

Ciudad Perdida Kolumbien

Die Wan­de­rung zur Ciu­dad Perdida

Möch­te man die Lost City mit eige­nen Augen sehen, dann gibt es nur eine Mög­lich­keit: eine mehr­tä­gi­ge Wan­de­rung. Aber genau das ist das Beson­de­re und Reiz­vol­le dar­an. In San­ta Mar­ta gibt es sechs offi­zi­ell regis­trier­te Tour­anbie­ter (ohne geht es nicht) die den Lost City Trek anbie­ten. Ich habe auf Grund eini­ger Emp­feh­lun­gen in San­ta Mar­ta bei Expo­tur gebucht und war total zufrie­den. Stan­dard­mä­ßig dau­ert die Wan­de­rung 4 Tage, man kann sie aber auch auf 5 Tage aus­deh­nen. Ich hat­te mich für die 4‑tägige Wan­de­rung entschieden. 

Lost City Trek — Tag 1: 

Der ers­te Tag star­tet mor­gens um 9 Uhr im Büro von Expo­tur in San­ta Mar­ta. Hier ler­ne ich mei­ne Wan­der­grup­pe für die nächs­ten Tage ken­nen und unse­ren Gui­de Anto­nio bevor wir zum Aus­gangs­punkt unse­rer Wan­de­rung, dem Dorf El Mamey, gefah­ren wer­den. Nach einem lecke­ren Mit­tag­essen star­ten wir unse­re Tages­etap­pe von 3–4 Stun­den bis zum ers­ten Camp. Über 500 Höhen­me­ter ging es bei über 30°C nach oben bevor wir anschlie­ßend wie­der zum ers­ten Camp eini­ge Höhen­me­ter abstei­gen müs­sen. Der Schweiß läuft bereits nach weni­gen Minu­ten, doch die ers­ten Aus­sichts­punk­te auf die satt­grü­nen Ber­ge der Sier­ra Neva­da ent­schä­di­gen für die ers­te Anstren­gung. Auch die ange­bo­te­nen Was­ser­me­lo­nen ent­lang des Wegs wer­den von mei­ner Grup­pe stets freu­dig ent­ge­gen genom­men. Als wir am frü­hen Abend unser ers­tes Camp errei­chen, kön­nen wir noch im Fluss baden und den Abend bei einem lecke­ren Essen aus­klin­gen las­sen. Um 20 Uhr fal­len wir bereits alle müde in unse­re Betten. 

Lost City Trek Camps Kolumbien
Das ers­te Camp
Ciudad Perdida Camp Reisetipps
Unse­re Schlafgelegenheit

Lost City Trek — Tag 2

Der Tag beginnt früh. Um 5:00 Uhr wer­den wir von unse­rem Gui­de Anto­nio geweckt, um 5:30 Uhr gibt es Früh­stück und um 6:00 Uhr star­tet der anstren­gends­te und längs­te Wan­der­tag des gesam­ten Trek. Es geht viel berg­auf und wir wer­den heu­te ins­ge­samt XX Kilo­me­ter zurücklegen.

Doch auch die heu­ti­ge Etap­pe wird nicht lang­wei­lig. Wir machen regel­mä­ßig Pau­sen und tref­fen immer wie­der auf Indi­ge­ne und deren Dör­fer. Ein Indi­ge­ner erklärt uns bei einem Stopp auch näher deren Bräu­che und Tra­di­tio­nen, z.B. wie sie Koka­blät­ter mit Muschel­pul­ver mischen und kau­en. Mit­tag­essen gibt es im zwei­ten Camp bevor wir uns am Nach­mit­tag auf den Weg wei­ter zum drit­ten Camp machen, das am Nächs­ten an der Lost City liegt. Wie bereits am Vor­tag ging es für alle wie­der gegen 20 Uhr ins Bett, denn am nächs­ten Tag woll­ten wir alle fit und aus­ge­schla­fen sein. 

Kogi Village Lost City Trek Kolumbien
Indigene Sierra Nevada Tayronas Kogi
Indigene Lost City Trek Sierra Nevada

Lost City Trek — Tag 3 

Heu­te ist der Tag der Tage! Das Auf­ste­hen fiel des­halb etwas leich­ter, denn wir waren unse­rem Ziel bereits greif­bar Nahe: Der Lost City. Pünkt­lich um 6 Uhr ver­las­sen wir wie­der das Camp und machen uns auf den Weg. Nach einer ers­ten Wan­der­etap­pe, muss­te der Rio Burita­ca über­quert wer­den und anschlie­ßend ging es 1200 Trep­pen­stu­fen berg­auf, bis wir sie end­lich erreich­ten: Die Lost City. Glück­lich, ver­schwitzt und müde las­sen wir die alten Rui­nen erst­mal auf uns wir­ken bevor unser Gui­de Anto­nio uns zur Sei­te nimmt und in aller Ruhe alles erklärt und uns anschlie­ßend durch die Lost City führt. 

Nach und nach erkun­den wir die Lost City wäh­rend unser Gui­de uns alles gedul­dig erklärt. Wir las­sen uns gewollt Zeit, denn Anto­nio unser Gui­de ver­folg­te offen­sicht­lich einen Plan.… Er woll­te mit unse­rer Grup­pe als letz­tes den Haupt­platz und den berühm­ten Foto­spot errei­chen, von dem aus einem die Lost City zu Füßen liegt. Und es gelingt uns. Wir haben die kom­plet­te Lost City und die Bes­te Aus­sicht kom­plett für uns allei­ne. Und wäh­rend wir den Aus­blick auf uns wir­ken las­sen, jeder sei­ne Fotos schießt kommt unser Gui­de mit einer lecke­ren Snack­plat­te daher. Wow! Was für ein Pick­nick-Spot und das Grin­sen in den Gesich­tern mei­ner Grup­pe war kaum zu über­tref­fen. Denn genau hier­für waren wir unterwegs! 

Ciudad Perdida Sierra Nevada Wanderung

Am Ran­de der Ciu­dad Per­di­da lebt bis heu­te der Mamo mit sei­ner Fami­lie, er ist der Anfüh­rer des Kogi-Stamms (den Nach­fah­ren der Tay­ro­na) und hat als ein­zi­ges das Recht dort zu leben. Ihn per­sön­lich tref­fen wir lei­der nicht an, dafür eine sei­ner Töch­ter, die uns jeweils ein Armand schenkt.

Zum Mit­tag­essen sind wir zurück im Camp bevor wir danach den wei­te­ren Rück­weg antre­ten. Und dann ist es am Nach­mit­tag soweit: es fängt an zu Reg­nen! Zum ers­ten Mal auf unse­rer Wan­de­rung wer­den wir nass und als wir im Camp ankom­men ist völ­lig klar, die­se Kla­mot­ten wer­den nicht mehr trock­nen. Aber ich bin froh, dass wir erst auf dem Rück­weg nass gewor­den sind und nicht schon auf dem Hinweg. 

Lost City Kolumbien Reiseblog
Ciudad Perdida Erfahrung
Ciudad Perdia Kolumbien Wanderung

Lost City Trek — Tag 4

Der letz­te Wan­der­tag steht an. Wir haben bis zum Nach­mit­tag noch­mals eine ordent­li­che Etap­pe vor uns, bis wir zurück im Dorf El Mamey sind in dem wir am ers­ten Tag gestar­tet sind. Als wir das Dorf errei­chen sind wir alle über­glück­lich und freu­en uns über ein kal­tes Bier und ein lecke­res Mit­tag­essen bevor es zurück geht mit dem Jeep nach San­ta Marta. 

Mein Fazit zum Lost City Trek

Für mich war der Trek zur Lost City defi­ni­tiv eines der High­lights mei­ner Kolum­bi­en­rei­se und es war wirk­lich ein ein­ma­li­ges Erleb­nis. Den gan­zen Tag in der Natur, von früh bis spät, bei egal wel­chem Wet­ter, ganz ohne Han­dy­emp­fang. Das mach­te jede Anstren­gung wie­der wett. Auch hät­te ich nie­mals erwar­tet unter­wegs so viel über die indi­ge­nen Völ­ker zu ler­nen und die Ciu­dad Per­di­da selbst war natür­lich wirk­lich großartig. 

Ehr­li­cher­wei­se hat­te ich erwar­tet, dass mich der Trek kör­per­lich mehr her­aus­for­dern oder an mei­ne Gren­zen brin­gen wird. Im Nach­hin­ein kann ich sagen, dass jeder mit einer guten Grund­fit­ness den Trek pro­blem­los schaf­fen sollte. 

Wer also Lust auf ein Erleb­nis abseits der klas­si­schen Tou­ris­ten­pfa­de hat, ger­ne in der Natur ist und sich kör­per­lich ein wenig her­aus­for­dern möch­te für den ist der Lost City Trek defi­ni­tiv ein Highlight. 

Ciudad Perdia Wanderung Kolumbien

Kos­ten & Anbie­ter Lost City Trek

In San­ta Mar­ta gibt es sechs offi­zi­ell regis­trier­te Tour­anbie­ter (ohne geht es nicht), die den Lost City Trek anbie­ten. Der Preis ist bei allen Anbie­tern gleich und liegt bei 1.750.000 COP (~ 350,- €; 02/2023) inklu­si­ve Anfahrt, Über­nach­tun­gen, Ver­pfle­gung, Gui­de und Ein­tritt. Leis­tungs­tech­nisch dürf­te es somit auch kei­nen gro­ßen Unter­schied geben. Ich habe auf Grund eini­ger Emp­feh­lun­gen in San­ta Mar­ta bei Expo­tur gebucht und war total zufrie­den. Stan­dard­mä­ßig dau­ert die Wan­de­rung 4 Tage, man kann sie aber auch auf 5 Tage aus­deh­nen. Ich hat­te mich für die 4‑tägige Wan­de­rung entschieden. 

Lost City Trek Kolumbien

Aus­rüs­tung & Pack­lis­te Lost City Trek

Da man sein Gepäck wäh­rend der gesam­ten Wan­de­rung non-stop mit sich trägt, soll­te man sich genau über­le­gen, was zwin­gend dabei sein muss und so wenig wie mög­lich ein­pa­cken. Hier ein­mal eine Über­sicht über die wich­tigs­ten Sachen und mei­ne Tipps. 

  • Trek­king­ruck­sack* mit maxi­mal 35 l, pas­sen­de Regen­hül­le nicht vergessen!
  • was­ser­dich­te Trek­king­schu­he mit gutem Pro­fil, es gibt immer Weg­ab­schnit­te die mat­schig sind und es sind Flüs­se zu über­que­ren oder kann regenen
  • Meri­no Klei­dung, sie trock­net nicht nur schnell son­dern stinkt auch nicht
  • Mos­ki­to­spray, ich hat­te in Kolum­bi­en ein loka­les Mos­ki­to­spray gekauft was mich gut geschützt hat 
  • Sei­den­schlaf­sack,  fand ich sehr prak­tisch aus hygie­ni­schen Grün­den, da ich mir nicht so sicher war wie sau­ber die Decken, Laken und Kis­sen wirk­lich waren 

Außer­dem waren Dry-Bags sehr prak­tisch um ent­spre­chend tro­cke­ne von feuch­ter Klei­dung gut zu separieren. 

Hin­weis für die Damen: Nehmt KEINE Leg­gins zum Schla­fen mit. Ihr wer­det euch nach dem Duschen nie zu 100% abtrock­nen kön­nen und eine Leg­gins anzu­zie­hen, wenn die Haut feucht ist, ist echt eine klei­ne Herausforderung.

Schu­he
Klei­dung
  • 4x (Merino-)T‑Shirts* 
  • 2x Sport-BH*
  • 2 Wan­d­er­ho­sen (1x Zip-Hose und eine Kurze)
  • 4x Unter­ho­sen
  • 4x Wan­der­so­cken*
  • T‑Shirt und Jog­ging­ho­se für den Abend und zum Schla­fen (ich emp­feh­le kei­ne Leggins!)
  • 1x Pull­over für den Abend 
  • 1x Regenjacke/ Regencape
Sons­ti­ges
Hygie­ne­ar­ti­kel
  • Zahn­bürs­te & Zahn­pas­ta
  • Kamm/ Haar­bürs­te
  • Dusch­gel & Sham­poo 
  • Mos­ki­to­spray (Nop­ikex)
  • Son­nen­creme

Bes­te Rei­se­zeit für den Lost City Trek

Grund­sätz­lich kann der Lost City Trek ganz­jäh­rig gemacht wer­den und wird auch ganz­jäh­rig ange­bo­ten. Aller­dings gibt es eine Regen- und eine Tro­cken­zeit. Die Tro­cken­zeit, von Dezem­ber bis März ist ten­den­zi­ell etwas bes­ser geeig­net, da die Regen­fäl­le meist kür­zer und weni­ger inten­siv sind. Außer­dem füh­ren die Flüs­se weni­ger Was­ser, sodass die Über­que­run­gen zum Teil ein­fa­cher sind. Aller­dings reg­net es auch in der Tro­cken­zeit regel­mä­ßig, und ich habe auch im März von kei­ner Grup­pe gehört die kom­plett tro­cken blieb. 

Wäh­rend der Regen­zeit von April bis Novem­ber sind die Regen­fäl­le meist inten­si­ver und die Wege noch­mals matschiger. 

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Hi, ich bin Nadja! Trotz Vollzeitjob bin ich viel in der Welt unterwegs und habe inzwischen über 35 Länder bereist.  Viele meiner großen Ziele konnte ich dabei von meiner "Bucket-List" bereits abhaken. 

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