Der Tayrona Nationalpark liegt zwischen Palomino und Santa Marta an der Karibikküste Kolumbiens und ist ein echtes Paradies für Naturliebhaber. Der Park lockt mit reicher Biodiversität, atemberaubenden Landschaften und archäologischen Schätzen. Diverse Wanderrouten führen zu präkolumbischen Ruinen oder bieten die Möglichkeit, die beeindruckende Tier- und Pflanzenwelt zu entdecken und traumhafte Buchten laden zum Schwimmen ein.
Highlights & Aktivitäten im Tayrona Nationalpark
Im Tayrona Nationalpark gibt es eine Vielzahl an Aktivitäten, mit denen man seine Zeit verbringen kann. Besonders beliebt sind die Wanderungen durch die beeindruckende Flora und Fauna des Parks. Die Wege führen zu unberührten Stränden, verborgenen Lagunen und beeindruckenden Aussichtspunkten. Für Geschichtsinteressierte ist der Besuch der präkolumbischen Ruinen ein absolutes Muss. Wer es ruhiger angehen lassen möchte, kann an den paradiesischen Stränden entspannen, im warmen Meer schwimmen oder beim Schnorcheln die faszinierende Unterwasserwelt erkunden. Wer möchte kann den Tayrona Nationalpark auch an mehreren Tagen erkunden und auf einem der Campingplätze oder in einer Hütte übernachten.
Wanderung im Tayrona Nationalpark
Die einfachste und fast einzige Art sich im Tayrona Nationalpark fortzubewegen ist zu Fuß. Die Strände des Parks erreicht man über die ausgeschriebenen Wanderwege oder mit dem Boot. Eine Übersicht über die ausgeschriebenen Wanderwege gibt es am Parkeingang.
Die Wanderwege sind leicht zu finden und man kann sich eigentlich keinesfalls verlaufen. Wichtig ist nur, dass man die Zeit im Auge behält und sich rechtzeitig wieder auf den Rückweg macht, falls man nicht im Park übernachtet.
Startet man am Parkeingang El Zaino, nimmt man am Besten ein Shuttle der einen weiter in den Park bringt. Dadurch spart man sich direkt einen circa einstündigen Fußmarsch entlang einer asphaltierten Straße und kann direkt am schönen Wanderweg starten. Vom Ausgangspunkt des Wanderwegs bis zum berühmten Strand Cabo San Juan del Gia benötigt man dann circa 2 Stunden zu Fuß.
Strände im Tayrona Nationalpark
Die Strände sind definitiv eines der Highlights im Tayrona Nationalpark. Allerdings kann man nur an den wenigsten Stränden und Buchten baden, da es sehr starke Strömungen gibt wodurch einige ihr Leben bereits verloren haben. Es ist allerdings sehr klar gekennzeichnet und angeschrieben ob und wo man schwimmen darf und wo nicht.
Als einen der ersten Strände erreicht man den Strand Arrecifes den man vom Wanderweg aus überblickt. Leider ist er abgesperrt und das Schwimmen ist hier auch wegen der starken Strömung verboten. Wandert man von Playa Arrecifes weiter, erreicht man Punta las Gaviotas. Hier teilt eine kleine Landzuge die etwas ruhigere Bucht von einem langen Sandstrand. Das Schwimmen ist auch hier meines Wissens offiziell verboten, es sind dennoch einige hier ins kühle Nass gesprungen. Es gibt hier auch ein kleines Restaurant und ein paar Essenstände mit Verpflegung. Der perfekte Ort für eine erste Pause.
La Piscina
Der erste Strand an dem man auch endlich ganz offiziell Baden kann ist La Piscina. Hier kann man sich endlich nach einer circa 1,5 stündigen Wanderung abkühlen.
Da das eigentliche Highlight Cabo San Juan noch wartet, bin ich am La Piscina Strand erst auf dem Rückweg ins Wasser um den berühmten Strand möglichst früh mit möglichst wenig Menschen zu erreichen.
Cabo San Juan
Nur ca. weitere 20 Minuten von La Piscina entfernt liegt der bekannteste und schönste Strand des Tayrona Nationalparks, Cabo San Juan. Der Strandabschnitt besteht aus zwei Buchten in denen man traumhaft Baden kann und die durch eine kleine Landzunge voneinander getrennt sind. Auf der Landzunge befindet sich ein Aussichtspunkt von dem man einen tollen Blick von oben auf die beiden Strände hat.
Wer die Schönheit des Cabo San Juan Strands für sich genießen will sollte auf dem Campingplatz vor Ort übernachten um den Strand in den Abendstunden und den frühen Morgenstunden ohne Tagestouristen genießen zu können.
Folgt man dem Wanderweg vom Cabo San Juan Strand noch 5 Minuten weiter gelangt man an den Strand Punta Piedra. Da die meisten Besucher am Cabo San Juan bleiben, war der Strand hier quasi leer und ohne Besucher. Allerdings ist die Strömung hier sehr stark und deshalb nicht zum Baden geeignet.
El Pueblito
Inmitten der üppigen Vegetation des Tayrona Nationalparks findet man das Dorf El Pueblito. Dieses ist ein unbezahlbares Vermächtnis der Tayrona-Indianer, einer der vier indigenen Gruppen Kolumbiens und für die Nachfahren bis heute von großer Bedeutung.
Vom Cabo San Juan Strand hierher sind es nochmals circa 2 Stunden ebenso vom Eingang Calabazo.
Wichtige Infos & hilfreiche Tipps:
Eingang
Es gibt zwei Eingänge zum Tayrona Nationalpark: El Zaino und Calabazo. Willst du vor allem an die Strände, dann empfehle ich dir den Parkeingang El Zaino zu nehmen. Wenn du von dort den Shuttle mit dem Minibus nimmst, erreichst du die ersten Strände und Buchten bereits nach einer einstündigen Wanderung.
Möchtest du abseits der Massen unterwegs sein und das Dorf El Pueblito besuchen, dann ist ein Start am Eingang Calabazo zu empfehlen.
- Kosten Minibus: 5.000 COP (~1,20€)
Öffnungszeiten
Der Tayrona Nationalpark hat in der Regel täglich von 08 — 17 Uhr geöffnet. Ich war bereits um 07.30 Uhr vor Ort und war nicht die Erste. Mein Ziel war es möglichst früh in den Park zu kommen, um möglichst viel Zeit zu haben den Tag stressfrei zu gestalten mit ausreichend Zeit für Badestopps.
Hinweis: zwei Mal im Jahr schließt der Tayrona Nationalpark für mehrere Wochen für Besucher. Zum einen um der Natur Zeit zur Regeneration zu geben, zum anderen um den indigenen Stämmen die Möglichkeit zu geben bestimmte Feiertage und Riten an ihren heiligen Stätten zu zelebrieren. Die letzten Jahre, war der Park meist zu folgenden Zeiten geschlossen: Anfang — Mitte Februar, Anfang — Mitte Juni, Mitte Oktober — Anfang November.
Informiere dich vor deinem geplanten Besuch rechtzeitig ob der Park geöffnet hat oder nicht.
Eintrittspreise und Tickets
Liest man auf älteren Blogs über den Tayrona Nationalpark so gab es wohl mal die Option Tickets vorab online zu kaufen. Als ich den Park im März 2023 besucht habe war dies nicht der Fall und Tickets konnten nur vorab an den Parkeingängen gekauft werden.
Die Versicherung muss zwingend vor Ort mit abgeschlossen/gekauft werden. Diese dient dazu, dass sollte man verunglücken oder ähnliches die Kosten für die Rettung/Bergung gedeckt sind.
- Eintritt: 62.000 COP (~14,20€); Stand 03/23
- Versicherung: 6.000 COP (~1,40€); Stand 03/23
Was muss ich für einen Tagesausflug mitnehmen?
Für einen Tagesausflug solltest du auf jeden Fall ausreichend Wasser mitnehmen. Auf Grund der hohen Luftfeuchtigkeit schwitzt man sehr schnell, auch wenn die Wanderung selbst nicht besonders anstrengend ist. Und ja man kann im Park an einzelnen Stränden Wasser kaufen, aber natürlich zu völlig übertriebenen Preisen. Das gleiche gilt auch für die Verpflegung.
Des weiteren sollten Badesachen natürlich keinesfalls fehlen, heißt: Bikini/Badehose und ein Handtuch. Außerdem sind Sonnencreme und Moskitospray absolut unverzichtbar.
Tagesausflug oder Übernachtung?
Für das Übernachten im Tayrona Nationalpark gibt es verschiedene Möglichkeiten. Es stehen Campingplätze mit Zelten, Hängematten, einfache Hütten und ein paar luxuriösere Unterkünfte zur Verfügung. Versuche hier einfach möglichst frühzeitig zu reservieren um auch sicher einen Schlafplatz zu haben.
Wer mehr Zeit im Park verbringen und wirklich alles erkunden will, der sollte über Nacht im Park bleiben. Wer hauptsächlich für die Strände kommt, für den dürfte der Tagesausflug ausreichend sein.
Anreise zum Tayrona Nationalpark
Per Bus
Egal von wo du kommst es fahren regelmäßig Busse zum/am Tayrona Nationalpark vorbei. In Santa Marta fahren die Busse regelmäßig am Mercado Publico ab und benötigen in etwa 1 Stunde bis zum Parkeingang El Zaino. Kommst du aus der Richtung Palomino, so gibt es auch hier regelmäßig zum Tayrona verkehrende Busse. Die Fahrt dauert ebenfalls circa 1 Stunde.
Privater Shuttle
Viele Unterkünfte in Santa Marta und Palomino organisieren auch private Fahrer bzw. einen privaten Shuttle zum Tayrona Nationalpark. Das kann dann sinnvoll sein, wenn ihr mehrere Personen seid und euch die Kosten teilt und zeitlich flexibler sein wollt.
Moto-Taxi
Übernachtet ihr ganz in der Nähe des Eingangs zum Tayrona Nationalpark, wie ich zum Beispiel am Costeno Beach, gibt es auch die Möglichkeit euch dort ein Mototaxi in der Unterkunft rufen zu lassen das euch zum Tayrona Naionalpark bringt. Kostenpunkt circa 15.000 COP ab Costeno Beach.
Beste Reisezeit für den Tayrona Nationalpark
Grundsätzlich ist der Park das ganze Jahr über zugänglich, dennoch gibt es Zeiten, die sich besonders gut eignen. Die Trockenzeiten zwischen Dezember bis März und Juli bis August gelten als beste Reisezeit. Während dieser Zeit sind die Wege weniger rutschig und die Wahrscheinlichkeit für ständige Regenschauer ist geringer. Beachten sollte man jedoch, dass der Park normalerweise im Februar für ökologische Erholung geschlossen ist. Wer also plant, in den Park zu reisen, sollte sich im Voraus über die genauen Daten informieren, um sicherzustellen, dass der Park während der geplanten Reisezeit geöffnet ist.
Lohnt sich der Tayrona Nationalpark? Mein Fazit:
Ohne Zweifel ist der Tayrona Nationalpark ein wunderschöner Ort, mit seinen tollen Wanderwegen und den historischen Ruinen. Nicht umsonst ist der Park fester Bestandteil einer fast jeden Kolumbienrundreise.
Nichtsdestotrotz kann ich den immensen Hype nicht ganz nachvollziehen. Wie gesagt, der Park ist schön, die Wanderwege sind toll, die Strände und Natur beeindruckend, aber ich kann nicht sagen, dass mich der Tayrona Nationalpark völlig umgehauen hat. Dennoch hatte ich einen wunderschönen Tagesausflug und einen tollen Tag im Park, ich würde ihn aber nicht zum zentralen Bestandteil einer Rundreise machen, sondern eher als kleines Highlight auf der Reise sehen, das man mitnimmt.
Letztendlich hängt die Zufriedenheit eines jeden Reisenden aber natürlich von den individuellen Vorlieben und Erwartungen ab. Der Tayrona Nationalpark bietet eine schöne Erfahrung, ist jedoch weniger spektakulär als einige andere Reiseziele, die ich auf meinen Reisen erlebt habe. Bedeutend beeindruckender waren für mich die Strände auf Providencia oder die unberührte Natur auf dem Weg zur Ciudad Perdida. Dennoch ist es eine Reise wert, um ein Stück der atemberaubenden kolumbianischen Natur und Kultur kennenzulernen.